85. Vertreterversammlung

Berichte, Abstimmungen, Danksagung

24.06.2015

85. Vertreterversammlung im Kolping-Bildungszentrum

Am 24. Juni 2015 trafen sich die gewählten Vertreter des Bauvereins im Kolping-Bildungszentrum zur 85. Vertreterversammlung.

Die aktuell 3.108 Mitglieder des Bauvereins werden von 63 gewählten Vertretern repräsentiert, 49 Vertreter waren zur Versammlung gekommen. Sie wurden vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Versammlungsleiter Dr. Thomas End herzlich begrüßt.

Die Versammlung war überschattet von der Trauer um Aufsichtsrat Siegfried Berger, der wenige Tage vor der Versammlung unerwartet verstorben war und am Nachmittag des Versammlungstages unter großer Anteilnahme beigesetzt wurde. Der Aufsichtratvorsitzende würdigte nochmals die Verdienste des Verstorbenen für die Genossenschaft. “Seine Arbeit ist uns Verpflichtung für die Zukunft”, so Dr. End. Die Versammlungsteilnehmer erhoben sich zu einer Schweigeminute im Gedenken an den Verstorbenen.

Am Anfang der Tagesordnung stand wie immer die Berichterstattung des Vorstandes. Die Vorstandsmitglieder Birgit Umhöfer, Günter Schmidt und Klaus Krug gaben hier nicht nur einen Überblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr, sondern gingen ergänzend auch auf aktuelle Themen ein.

Der Bauverein konnte durch die Modernisierungen die Mieterträge auf jährlich rund 6,7 Millionen Euro verbessern. Die Durchschnittskaltmiete beim Bauverein lag im vergangenen Jahr bei 4,88 Euro pro Quadratmeter. Die Mieterträge fließen bei Wohnungsgenossenschaften wie dem Bauverein nicht in die Taschen von Investoren und Aktionären, sondern werden zu einem großen Teil wieder für die Erhaltung und Modernisierung des Hausbestandes eingesetzt.

Die Aufwandposten blieben dagegen weitgehend stabil oder waren in einigen Bereichen (Personal, Zinsaufwand) sogar niedriger als im Vorjahr. Nur die Abschreibungen auf die Wohngebäude waren - bedingt durch die umfangreiche Modernisierungs- und Bautätigkeit - um rund 150.000 Euro angestiegen.

Fast 6 Millionen Euro wurden 2014 für Modernisierung und Neubau ausgegeben. Dies machte sich bei den Finanzmittelbeständen bemerkbar, welche um rund 3,4 Mio. Euro auf rund 11,2 Mio. sanken. Die Bau- und Modernisierungstätigkeit konnte aber ohne Erhöhung der Verbindlichkeiten abgewickelt werden. Diese sanken 2014 sogar um rund 0,5 Millionen Euro auf rund 64,6 Millionen Euro. Diesen Verbindlichkeiten stehen Sachanlagen in Form von Grundstücken und Gebäuden mit einem Buchwert von 76,7 Millionen Euro gegenüber.

Das Eigenkapital des Bauvereins wuchs 2014 um rund 1.100.000 Euro auf rund 25,2 Millionen Euro an. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich um 1,0 Prozent auf 27,9 Prozent. Hierzu trug auch der erwirtschaftete Jahresüberschuss in Höhe von 889.631 Euro bei. Die Genossenschaft verfügt damit über eine solide finanzielle Basis.

Der Bauverein setzte auch 2014 seinen Modernisierungskurs weiter fort.  Insgesamt 4,8 Millionen Euro flossen in Modernisierungsmaßnahmen. Schwerpunkt war hier die Wohnanlage Theodor-Heuss-Straße 2 - 6. Von den  insgesamt 47 Wohnungen waren 20 Wohnungen im September 2014 wieder bezugsfertig. Wie schon in den vorhergehenden Modernisierungsabschnitten wurde auch hier das Innenleben der Wohnungen, also Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallation, Türen und Böden, erneuert und die Gebäudehülle wärmegedämmt. Ein Blockheizkraftwerk erzeugt zum großen Teil die Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung und produziert zusätzlich Strom. Für ein gesundes Raumklima sorgt eine feuchtigkeitsgesteuerte Entlüftungsanlage. Großzügige verglaste Balkone, eine barrierefreie Außenanlage und neue Einzelgaragen machen diese Wohnanlage zu einer Perle im genossenschaftlichen Hausbestand.

Erstmals seit vielen Jahren wurde 2014 auch wieder neu gebaut. Nach dem Abriss des Hauses Gartenstadtstraße 3 (Baujahr 1926) entsteht an dessen Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus mit 11 barrierefreien Wohnungen in den Obergeschossen und einer Erweiterung der Geschäftsstellenräume des Bauvereins im Erdgeschoss. Im Jahr 2014 flossen rund 1,2 Millionen Euro in dieses Neubauvorhaben. Zeitgleich dazu wird das Haus Gartenstadtstraße 1 mit 8 Wohnungen energetisch modernisiert. Ein Aufzug ermöglicht es zukünftig die Wohnungen in beiden Häusern stufenfrei zu erreichen.

Weitere Neubaumaßnahmen sind in der Planung, zum Beispiel im Neubaugebiet Eselshöhe West II. Dem Bauverein gehören hier 28 Grundstücke für Ein- und Mehrfamilienhäuser, insgesamt rund ein Fünftel des Baugebietes. Die Häuser sollen entsprechend dem genossenschaftlichen Auftrag vermietet werden.

Besorgniserregend ist die Entwicklung der Baukosten. Die technische Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz, Brand- und Schallschutz und Barrierefreiheit wurden in den letzten Jahren mehrfach verschärft. Diese treiben die Baukosten in die Höhe. In den letzten 10 Jahren stiegen die Baukosten für Mehrfamilienhäuser um 47 Prozent, während die normale Preissteigerungsrate nur 24 Prozent betrug. Bezahlbare Mietwohnungen können unter diesen Voraussetzungen kaum noch gebaut werden.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thomas End berichtete über die Arbeit des Aufsichtsrats als Beratungs- und Überwachungsorgan. Er bestätigte eine ordnungsgemäße Geschäftsführung, ebenso wie Frau Wirtschaftsprüferin Petra Mies vom VdW Bayern, welche die durchgeführte Prüfung des Jahresabschlusses leitete. (Prüfungsergebnis/Bestätigungsvermerk).

Die Vertreter genehmigten den vorgelegten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2014 und beschlossen wieder die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3,0 Prozent auf die eingezahlten Geschäftsguthaben. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet.

Am Ende der Tagesordnung standen die turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat. Hier gab es einen Wechsel. Claus-Dieter Rooß, seit 2007 im Aufsichtsrat, konnte nach Erreichen der in der Satzung festgelegten Altersgrenze nicht wiedergewählt werden. Thomas End dankte ihm für seine langjährige Mitarbeit und überreichte ein Präsent. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Erwin Ruppert, der als Geschäftsführer der Schweinfurter Bauinnung vielen bekannt ist. Zur Wiederwahl vorgeschlagen und wiedergewählt wurde Karlheinz Dehnicke, der dem Aufsichtsrat seit 25 Jahren angehört. Er wurde für sein langjähriges Engagement mit dem Ehrenbrief und der Ehrennadel des Verbandes Bayerischer Wohnungsunternehmen ausgezeichnet.

Zum Schluß der Versammlung dankte Dr. End herzlich den Vertretern für ihre ehrenamtliche Arbeit in der Genossenschaft. Er zeigte sich davon überzeugt, dass der Bauverein, der sich schon auf sein 100-jähriges Geschäftsjubiläum im Jahre 2017 vorbereitet, den richtigen Weg beschreitet. Er appellierte an den Vorstand, weiter die genossenschaftlichen Werte zu pflegen, zum Wohle aller Mitglieder und deren Familien.

Zurück