100 Jahre
Bauverein Schweinfurt

Erfolg durch Gemeinschaft

 
Am 31. Juli 1917 wurde der "Bauverein Schweinfurt und Umgebung" als eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung (e.G.m.b.H) von mutigen und engagierten Schweinfurter Bürgern gegründet.
 
Die Amtsträger in der Königlichen Ministerialbürokratie und in den Organisationen der Wohnungswirtschaft hatten zur Gründung einer Wohnungsgenosssenschaft aufgerufen. Sie hatten damals ganz richtig erkannt, dass renditeorientierte private Investoren wohl kaum Wohnungen für Familien und Personen mit mittleren und niedrigem Einkommen bauen und dann zu sozial verträglichen Preisen vermieten werden. Daher setzten sie bewußt auf die Selbsthilfekraft der von großer Wohnungsnot und den katastrophalen Wohnverhältnissen besonders betroffenen Schweinfurter Bürger.
 
Was einer allein nicht schafft, das erreichen viele zusammen - das ist die Idee, die jeder Genossenschaft zugrunde liegt. Eine Idee, die zu einer der erfolgreichsten Unternehmensformen geführt hat. Weltweit sind rund 800 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert. Genossenschaften arbeiten in den unterschiedlichsten Branchen erfolgreich und vor allem für die Ziele ihrer Mitglieder. In Deutschland gibt es fast 8.000 Genossenschaften mit mehr als 22 Millionen Mitgliedern. Davon sind 2,2 Millionen Mitglieder in 2.000 Wohnungsgenossenschaften wie dem Bauverein organisiert.
 
Der Bauverein und seine Mitglieder sind stolz darauf, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein. Die in der Satzung festgeschriebene Aufgabe der Genossenschaft, den Mitgliedern ein gute und sozial verantwortbare Wohnungsvorsorgung zu bieten, wurde in vergangenen 100 Jahren auch unter wechselnden und oft schwierigen Bedingungen immer gut erfüllt.
 
In den 100 Jahren seiner Unternehmensgeschichte ist Bauverein mit rund 3.500 Mitgliedern und einem Bestand von 1.800 Wohnungen zu einem wichtigen und verlässlichen Faktor für gutes, sicheres und bezahlbares Wohnungen in Schweinfurt geworden.
 
Auch die Zukunft hält für den Bauverein Schweinfurt Herausforderungen bereit: Die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich wirkt sich auch auf den Wohnungsmärkten aus. Durch Versäumnisse der Wohnungspolitik wird bezahlbarer Wohnraum nicht nur in Ballungsgebieten immer knapper. Wie früher ist auch heute keine Lösung von renditeorientieren Investoren zu erwarten, im Gegenteil, diese sind Teil des Problems.
 
Wohnungsgenossenschaften erfahren deshalb wieder einen starken Zulauf. In jüngster Zeit werden auch vermehrt Genossenschaften neu gegründet. Wie zur Gründerzeit des Bauvereins wollen immer mehr engagierte Bürger selbst das Ruder in die Hand nehmen und Projekte für dauerhaftes und bezahlbares Wohnungen planen und umsetzen. In einer Genossenschaft bestimmen die Genossenschaftsmitglieder, die regelmäßig auch Mieter sind, selbst über die Ziele der Geschäftspolitik.
 
Planwirtschaftliche Regulierungsansätze wie "Mietpreisbremsen" sind daher bei Wohnungsgenossenschaften wie dem Bauverein überflüssig, denn hier steht die gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der Mitglieder im Vordergrund und nicht die Maximierung der Gewinne für Kapitalgeber, Anleger und Investoren.