88. Vertreterversammlung im Kolping-Bildungszentrum

28.06.2018

Vertreterversammlung 2018

Zur 88. Vertreterversammlung des Bauvereins waren die Vertreter am 28. Juni 2018 wie schon in den Vorjahren in den Saal Haßberge des Kolping-Bildungszentrums in Schweinfurt eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thomas End leitete die Versammlung und freute sich über den guten Besuch, denn 54 der insgesamt 67 gewählten Vertreter waren zur Versammlung gekommen.

Am Anfang der Tagesordnung stand wie immer die Berichterstattung des Vorstands über das abgelaufene Geschäftsjahr ergänzend zu dem schriftlichen Jahresbericht, den die Vertreter bereits erhalten hatten. Birgit Umhöfer, Günter Schmidt und Klaus Krug gingen in ihren Berichten nicht nur auf das Geschäftsjahr 2017, sondern auch auf aktuelle Entwicklungen ein.

Der Bauverein Schweinfurt ist auch in seinem 101. Geschäftsjahr unverändert gut aufgestellt. Das Jahr 2017 war durch eine stabile Mitgliederzahl, umfangreiche Investitionen und ein gutes Jahresergebnis gekennzeichnet.

Die Nachfrage nach den Bauvereins-Wohnungen ist gut, die aktuell 1.809 Wohnungen lassen sich problemlos vermieten. Die hohen Investitionen in die Erhaltung und Pflege des Hausbestandes wirken sich hier aus. Ein großer Teil der Mieteinnahmen wird traditionell dafür verwendet. Im vergangenen Jahr waren dies über1,7 Millionen Euro bzw. rund 20% der Mieteinnahmen und damit - aufgrund der starken Neubautätigkeit - etwas weniger als im Jahr 2016.

145 Wohnungen waren im Jahr 2017 neu zu belegen, die Zahl der eingegangenen Bewerbungen lag mit rund 860 um ein Mehrfaches darüber. Rund 10% der Bewerbungen kamen dabei aus dem Mitgliederkreis.

Die Zahl der Mitglieder ist nahezu konstant geblieben, sie verminderte sich geringfügig um 3 Mitglieder auf 3.247 Mitglieder zum Jahresende 2017.

Der Umsatz aus der Hausbewirtschaftung erhöhte sich 2017 um rund 2,7% auf rund 9,2 Millionen Euro. Hier wirkten sich die hinzugekommenen Neubauwohnungen und geringere modernisierungsbedingte Mietausfälle positiv auf die Mieterträge aus. Auch niedrigere Instandhaltungskosten und gesunkene Zinsaufwendungen trugen zu dem guten Jahresergebnis bei. 

Das Geschäftsjahr 2017 wurde mit einem Jahresüberschuss von rund 1.261.000 Euro abgeschlossen. Hiervon wurden bereits 575.750 Euro bei der Aufstellung des Jahresabschlusses den Rücklagen zugeführt. Das Eigenkapital des Bauvereins stieg dadurch auf rd. 28,4 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote erreichte mit 30,5% eine neue Höchstmarke. Die solide finanzielle Basis des Bauverein wurde damit weiter ausgebaut.

Das Jubiläumsjahr 2017 stand ganz im Zeichen des Neubaus, von den 2016 begonnenen Projekten mit einem Investitionsvolumen von über 13 Millionen Euro konnte rund 20% abgearbeitet werden. Im Baugebiet Eselshöhe-West wurde der erste Bauabschnitt mit acht Einfamilienhäusern fertiggestellt. Im Februar dieses Jahres sind dort auch die Bauarbeiten für zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 18 Wohnungen angelaufen.

Neu bauen will der Bauverein bekanntlich auch in der Degnerstraße. Der alte und schon komplett leerstehende Häuserblock Degnerstraße 3 - 7 soll einem Neubau weichen. Die Abstimmung gestalterischer Fragen mit der Stadt Schweinfurt gestaltete sich aber unerwartet schwierig und verzögerte den geplanten Baubeginn. Dieser soll nun im Frühjahr 2019 erfolgen. Sorgen bereiten hier dem Vorstand die aktuell hohe Auslastung der Bau- und Handwerksfirmen und der starke Preisanstieg bei den Bauleistungen.

Dr. Thomas End bestätigte für den Aufsichtsrat den erfreulichen Geschäftsverlauf. Der Bauverein steht auch im 101. Jahr seiner Unternehmensgeschichte für gutes und sicheres Wohnen in Schweinfurt. Das Geschäftsergebnis wurde auch uneingeschränkt durch die vom Verband Bayerischer Wohnungsunternehmen durchgeführte Jahresabschlussprüfung bestätigt. Frau Petra Mies, leitende Wirtschaftsprüferin des Verbandes, verlas das Prüfungsergebnis, das eine ordnungsgemäße Geschäftsführung und geordnete wirtschaftliche und finanzielle Verhältnisse testiert.

Der Genehmigung des Jahresabschlusses durch die Vertreter stand daher nichts mehr im Wege, diese beschlossen auch wieder die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3,0 % bzw. insgesamt rund 135.000 Euro auf die eingezahlten Geschäftsguthaben. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet.

Wie immer stand auch die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern auf der Tagesordnung, die Amtszeit von Dr.Thomas End und Harald Grohganz endete turnusmäßig mit der Versammlung. Dr. End konnte sich gemäß der Satzung nicht mehr zur Wiederwahl stellen, deshalb wurde die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mit Zustimmung der Vertreter auf acht Mitglieder festgelegt. Im anschließenden Wahlgang wurde Harald Grohganz (Bild links) wiedergewählt, neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Bernd Lutz (Bild rechts).

Eine Änderung der Satzung stand als letzter Punkt auf der Tagesordnung. Infolge von Gesetzesänderungen waren eine Reihe von Anpassungen erforderlich, die sich weitgehend an den Formulierungen der Mustersatzung des Gesamtverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW) orientierten. Die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagenen Änderungen wurden von der Vertreterversammlung einstimmig beschlossen.

Nicht auf der Tagesordnung, aber am Ende der Versammlung stand die Verabschiedung des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Thomas End, der sich gemäß der Satzung nicht mehr zu Wiederwahl stellen konnte.

Dr. End gehörte seit dem 13. März 2002 ununterbrochen dem Aufsichtsrat an, er stellte sich zur Wahl, nachdem der damalige Aufsichtsratvorsitzende Bürgermeister Herbert Müller kurz vor dem Weihnachtsfest 2001 unerwartet verstorben war.

196 Monate oder mehr als 16 Jahre im Dienst des Bauvereins sind so zusammengekommen, wie Vorstand Klaus Krug in seiner Laudatio feststellte. In dieser Zeit war Dr. End nicht nur Mitglied des Aufsichtsrates, sondern auch dessen Vorsitzender, ein Zeichen für das große Vertrauen und hohe Ansehen, das Dr. End bei den Mitgliedern und in den Gremien des Bauvereins genießt. Während seiner Amtszeit wurde fast ein Viertel des Wohnungsbestandes - 440 Wohnungen -, umfassend modernisiert, wie z.B. die Wohnanlagen Kurt-Schumacher-Straße, Am Schöttlein und Theodor-Heuss-Straße und 11 Häuser mit 57 Wohnungen neu gebaut, wie z.B. das Haus Franz-Schubert-Str. 11 und das Wohn- und Bürogebäude Gartenstadtstraße 3 mit den neuen Geschäftsstellenräumen des Bauvereins. Zukunftsweisende Projekte wie die Miet-Einfamilienhäuser an der Eselshöhe und die Neubebauung in der Degnerstraße wurden von Dr. End auf den Weg gebracht.

Klaus Krug charakterisierte den ausscheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden als hervorragenden und sehr geschätzten Käpitän, der nun leider die Kommandobrücke des Bauvereins verlassen muss. Er dankte ihm für sein außerordentliches persönliches Engagement, durch das sich der Bauverein zu einer modernen und erfolgreichen Genossenschaft weiterentwickelt hat. Die Versammlung unterstrich diesen Dank mit langen Standing Ovations.

Der Verband Bayerischer Wohnungsunternehmen zeichnete Dr. Thomas End anschließend für seine hervorragenden Verdienste aus, Wirtschaftsprüferin Petra Mies überreichte die Ehrennadel mit Ehrenurkunde.

Das letzte Wort in der Versammlung hatte dann wieder der ausscheidende Aufsichtsratsvorsitzende. In seinem Schlusswort unterstrich Dr. End, dass ihm "sein Bauverein" in den Jahren sehr ans Herz gewachsen ist und ihm die Arbeit für den Bauverein auch sehr viel Freude bereitet hat. Er dankte den Vertretern, den Mitgliedern von Aufsichtsrat und Vorstand und der Belegschaft für die stets gute, konstruktive und harmonische Zusammenarbeit, die heute keineswegs mehr selbstverständlich ist. Er appellierte an die Versammlungsteilnehmer, die demokratischen und solidarischen Grundwerte der Genossenschaft weiter zu pflegen und sich dem erarbeiteten genossenschaftlichen Leitbild der Genossenschaft verpflichtet zu fühlen.

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